RICKY der JOKER singt und hat seine Drummer kurz- Biographie geschrieben!
   RICKY der JOKER singt und hat seine Drummer kurz- Biographie geschrieben!   

Buch- Leseprobe

3. Kapitel

Die Musikerlaufbahn ab 1960: Mit 13 Jahren, wie schon beschrieben, bei einem Besuch meiner Schwester. In Paris nahm mich mein Schwager in das nächtliche Paris mit, um mit mir die Nachtlokale abzuklappern und das Nachtleben mit D’Amour zu zeigen. Wir besuchten vor allem die Bars mit angesagten, bekannten Musikern, die Jazz-Musik live spielten, um mein Interesse und die Spannung zu wecken.

 Es dauerte mir alles viel zu lang und so war ich mit 17 schon Berufsmusiker, als wir als „BERLANDOS“ (Bernd, Roland, Ricardo) in der einzigen Nachtbar in unserer Stadt, starteten. Damalige Neid-Musiker hatten uns jedoch angezeigt und die Polizei informiert. Wir machten auch unsere ersten Erfahrungen mit Nachtlokalen und Bars in Karlsruhe (Star Club, Rheingoldhalle) und Stuttgart (Trichter, Tivoli etc.) bei den damals angesagten Bands. (Rattles, Lords, Tillmann Brothers) Von den neuen Erkenntnissen angespornt, begannen danach viele Übungs- und Probezeiten mit einigen neuen Musikkollegen, um dem Gehörten und bis spät in der Nacht Gesehenen nachzueifern. In Stuttgart gab es nachts bis 4 Uhr auf den Straßen rund um die sogenannten Pressluftschuppen, heiße Würstchen aus dem warmen Bauchladen der Verkäufer*innen. Bei Varieté-Besuchen im „Passage Palast“ in Karlsruhe (genannt Papa) sahen wir auch: Stripperinnen mit den außergewöhnlichsten Darbietungen wie Bananenschießen aus der Vagina als Kanone, die auf die Gäste in der ersten vorderen Reihe saßen, zielten…In der Hawaii-Bar spielte immer ein Spitzentrio das als Vorbild für uns, immer die erste Adresse beim Nachtbummel in der Karlsruher Szene war.

Ein Angebot von dem Orchester Max Greger habe ich damals nicht angenommen. Es war mir einfach zu umständlich nach München zu ziehen und meine Bands im Stich zu lassen….

1968 begannen die Auftritte in sämtlichen Festhallen im Raum Pforzheim/Karlsruhe mit neugegründeten später namhaften Bands: Mitgründung von „The Five Rubins“, diese Band war der Garant für guten drei stimmigen Gesang und Stimmungsmusik erste Adresse. Bei den legendären schmotzigen Donnerstagen in der Festhalle Stein, hatten wir nach der Einführung in dieser Halle 1968, jedes Jahr 1000 bis1300 Gäste, wenn man bedenkt, dass die Halle für max. 400 Gäste bestimmt war, eine übervolle Halle die mit den Liedern der „Five“ gebebt hat. Bei den weiteren legendären Kerwe Veranstaltungen im damaligen „Waldhorn in Gräfenhausen“ waren bei Baby, Baby, Balla, Balla vom Hüpfen eine eingebrochene Bühne, bei der die Musiker auf dem darunter liegenden Reisig Lager landeten. Die Ofenrohre wurden beim Schunkeln auseinandergezogen und der Kartoffelsalat mit der Gabel in den Propellerabzug geschossen. Viele weitere Stories hätten noch Platz für das nächste Buch, wenn es mir vergönnt sein sollte.  

 

4. Kapitel

1970 Gründung meiner Band „Jokers“, mit der nun im Buch beschriebenen EXCELSIOR Story….

Das Ziel war die damaligen besten jungen Musiker, aus unserem Raum, zusammen zu bringen. Um ein perfektes Zusammenspiel beim Neubeginn unserer Band zu garantieren, hatte unser damaliger Gitarrist aus Bayern, für einen Monat ein Engagement der JOKERS in Traunstein als Profimusiker erhalten. Unsere Unterbringung war im Untergeschoss des Lokals vorgesehen. Doch was uns als Zimmer angeboten wurde, war die Musiker-Abschaum- Absteige mit versauten Betten und Tapeten die von der Wand hingen. Als wir die Treppe hinunter gingen rannten uns Ratten und Mäuse über den Weg – Mülleimer standen auch da, wo die Tiere sich Futter holten. Wir machten uns sofort auf die Suche nach einer respektablen und sauberen Unterkunft, in der wir vier Wochen bleiben konnten. Das Tanzlokal im Volksmund EX – genannt „EXCELSIOR“ war ein Lokal in dem sich fast alle Schichten trafen, von den Bauern bis zu den Neureichen. Mit unserem neuesten Titel-Programm sowie einer nagelneuen Lichtanlage, die noch nie einer gesehen hatte, und der Auswahl der besten Hits hatten wir jeden Tag/Nacht ein volles Haus. Wir waren die Vorreiter der neuen Zeit mit bestem Sound der „Lansing Boxen“ (JBL) auf Stativen und einer neuen farbigen Lightshow.

So etwas hatte der damalige Inhaber noch nie erlebt. Vor Freude über diesen Erfolg saß er jeden Abend an der Bar und vernichtete den Alkohol…! Na dann PROST!

 

1972 Gründung der „Pussy Cats“.

Mit meinen Erfahrungen und Wissen, wie man erfolgreich im musikalischen Sektor die Menschen begeistern und gewinnen kann, haben wir die ganzen umliegenden großen Festhallen mit Menschen gefüllt und begeistert. Viele Neuerungen, wie ein neues Bühnenbild mit sechseck-Boxen, und selbst erfundenen Laufband- und Bildprojektor, haben ihre Wirkung damals nicht verfehlt und auch hier bald Nachahmer gefunden. Die „Pussy Cats“ haben Ihre Stärke im Solo und Satzgesang mit damals außergewöhnlichen Stimmen gefunden. Die erste Schallplatte wurde, im Trend der „weinenden kleinen Eva“, von einem Mitglied dieser bekannten Band, uns als „Mädchen meiner Träume“ angeboten. Leider hatte unser Sänger dieses Liedes bei den "Pussy Cats" zu viel Starallüren und dadurch die Auflösung der Band verursacht.

Danach für kurze Zeit als Trio "RUBINS" bei Festen und Hochzeiten die Überbrückung bis zum nächsten Band- Einstieg geschafft.

1978

Einstieg und Wechsel zu den „Players“ bis 1984 – wobei bei dieser Band die größten Gigs stattfanden. Bei Arrangements mit der Bahn hatten wir ca. 3000 Fans an Bord der Bodensee-Schifffahrt mit 2 Schiffen, auf denen wir auch Tanzmusik machten, bei der damals die Hammondorgel wie eine Sirene wegen Strommangel rauf und runter leierte. Mit dem „Happy Disco Express“ der Bahn, wofür extra ein Song von uns komponiert und geschrieben wurde, ging es beim nächsten Gig zweimal jeweils mit 4000 und 5000 Fans in bekannte Weingebiete (z.B. große Stadthalle Lauda, oder Auggen – Winzerhalle) Ein bekannter Moderator vom Rundfunk war mit an Bord des Zuges, welcher versuchte im Zug als Discjockey einige Platten aufzulegen. Sein Lieblingslied „DARLING“ musste ich bei unseren Auftritten öfter für ihn singen da ich es so gut, wie im Original, im heißeren Ton zu interpretieren verstand. Beim Bahnhoffest der Bahn hatten wir (damals schon) mit ca. 40.000 wechselnden Besuchern, laut Zeitung, 1982 unseren „größten Auftritt“. Wir sind trotz der Erfolge immer lieber Bodenständig und normal geblieben. Die Voraussetzungen wären alle für eine größere Kariere da gewesen. Nachdem wir jedoch den Durchblick und die Erfahrungen gemacht hatten, wurde das von allen abgelehnt. Wir wollten nicht verheizt werden wie viele junge Künstler die nicht NEIN sagen konnten. Wir haben trotzdem unsere eigene Kariere gemacht und sind glücklich geworden und geblieben. Es gibt bestimmt viele gute Musiker die manch ähnlichen Dinge wie wir erleben durften und niemand ein paar Zeilen darübergeschrieben hat. Denn „Jeder Musiker hat eben seine eigene Geschichte"...

 

 

1978 – 1984

Die PLAYERS vom Enzkreis war die absolute TOP-BAND welche mit keiner anderen zu vergleichen war. Die Band hat damals Emotionen pur auf der Bühne ausgelebt von der Python – Schlangenshow mit echter lebender Schlange deren Kopf, bei Satisfaktion durch die Beine non Uli nach oben stieg wie ein Phallus – oder „Dance with the Devil“, Sarg und Totenmasken aus dem Nebel aufsteigend. Mit verzerrten Gitarren und zwei Drummer Solisten. Es war damals schon etwas Besonderes, eine Show der unnachahmlichen Art zu bieten. Ein weiteres war auch das eigene Strom Kraftwerk mit Schaltpulten und analoger Handsteuerung durch unseren Lichtmeister zu unserer Musik passend geregelt. Wir hatten schon 1970 – 1984 eine eigene 20.000 Watt Lichtanlage betrieben, ein eigenes Lichtkreuz zur Saalausleuchtung in allen Sälen und Hallen mit Drehstrom Dosen installiert. Das Team für den Aufbau der Anlage hatte Schwerstarbeit zu leisten bis der große Mercedes-Bus, mit allen Boxen und Kisten aus und ein geladen war. Ein großes Lob dem Team noch heute dafür, dass auch sie zum damaligen Erfolg beigetragen haben. Dass die richtige Beleuchtung und alles inclusive der Lautsprecher- Beschallungsanlage immer funktioniert hat ist diesem tollen Team ebenso zu verdanken. Ein selbst gebauter Laufsteg über den Lautsprecherboxen hatte unser Showman Uli entworfen, selbst geschweißt und für seine Stones- Show benutzt. Dies war ein absolutes Highlight bei allen Auftritten, und für die damalige Zeit das „non plus Ultra“ welches von anderen Bands im Umkreis nicht erreicht werden konnte. Die Qualität der einzelnen Musiker auf den Instrumenten und dem Gesang war immer erstklassig. Der Leitspruch der Band hieß deshalb: „Durch Leistung zum Erfolg“! Wir hätten im Profi-Showgeschäft mit Sicherheit einen Platz gehabt, dies wurde jedoch von allen Bandmitgliedern abgelehnt. Ein sicherer guter Job und ein geregeltes Einkommen war jedem wichtiger als in die Fänge der „Musikmafia“ zu geraten. Die Familien und der Zusammenhalt standen immer an erster Stelle. Die Erfahrung hat, bis heute, gezeigt, dass dies immer die Richtige Entscheidung war.

Die Discowelle hat dann für die Band langsam 1984 das musikalische Ende eingeläutet. Obwohl wir als sogenannte Mitarbeiter der Schlagerbranche und für die Künstler nützliche Helfer waren, denen wir, und weitere viele kleine Bands, mit den neuen Songs durch die Aufführungen bei unseren Veranstaltungen, zu deren Bekanntheit verholfen haben. Durch unsere Tanzveranstaltungen haben wir natürlich auch Gelder in die Kassen der Künstler, Komponisten und Texter gespült. Doch nun war Live- Musik eben weniger gefragt. Durch den neuen Trend und die vielen Discotheken, wurden die Gäste bei uns immer weniger, so dass es sich fast nicht mehr lohnte überhaupt eine Halle anzumieten. Es gab nun viele neue Radiosender die den Part für die Publikation der Lieder und Songs übernommen haben. Leider hat man die vielen Hochzeiten die sich durch unsere Tanzmusik von 1968 bis 1984 durch Tanz bei uns kennengelernt, und dabei zur Heirat vermittelt wurden, nicht mehr berücksichtigt. Denn nirgendwo konnte man sich besser näherkommen, und ein Gespräch aufbauen, als beim Tanzen. Dies hat man wohl erst gemerkt seit man in Diskotheken ging in denen eine Unterhaltung fast nicht mehr, bei der Lautstärke, machbar war. Im Klartext hieß dies natürlich bis heute – fast keine Kontakte – weniger Hochzeiten… Tanzlokale mit Live- Musik waren die größten Heiratsinstitute während meiner Laufbahn als Schlagzeuger.

 

1985

Hochzeiten und Privat-Partys mit der ab 1985 neu gegründeten Band „Club Holiday“, bestehend aus bekannten Gesichtern der alten Bands, bei der auch Veranstaltungen der damaligen Landesregierung, in den besten Häusern und Schlössern, bei der die ganze Ministerriege von BW mit dabei waren. Der Einzige Redner, der mich damals überzeugt hat, war ein sogenannter „cleverer“ dessen Reden frei und ohne Souffleuse vorgetragen wurden. Diese anderen Politiker haben meiner politischen Meinung nach sehr geschadet, weil meine Achtung, von diesen Politikern total enttäuscht, verloren ging. Da waren selbst meine Reden und Ansagen Spitzenklasse. (warum bin ich nicht in die Politik gegangen?) Ich möchte darauf hier nicht weiter eingehen. Mit musikalischen Auslandseinsätzen in der Schweiz ging es weiter, Sporthotel Davos, Sölden, St. Moritz, im größten Sporthotel von Davos hatten wir an Silvester einen Auftritt nur für den Hotelier mit seinen Freunden, bei dem auch die damaligen zwei Musical-Stars vom „Phantom der Oper“ für die Anwesenden gesungen haben. Die anderen Hotelgäste hatten derweil Gelegenheit im großen Ballsaal zu den Klängen einer sieben Mann-Band zu tanzen. Bei einem anderen weiteren Auftritt in Davos war das Ski-Hotel direkt am Lift- wobei ich einen Termin nie vergessen werde, mit einem Schneesturm während der Gondelfahrt.

5. Kapitel

Hier eine (von vielen) erwähnenswerten Stories aus meinem Musikerleben:

Am Silvestertag hatten wir unseren Auftritt in Davos im Hotel und wollten mittags noch etwas Ski fahren. Unsere Familie war bei so einem Auftritt an Silvester natürlich mit dabei und auch auf der Piste. Gegen 16.00 Uhr wollten wir, weil es sehr stürmisch wurde, mit der Gondel zurück in unser Hotel um uns noch für den Auftritt am Abend fertig zu machen. An der Gondel angekommen hieß es aber – der Sturm lässt es nicht zu, die Gondel zu benutzen. Ratlos standen wir.... (Fortsetzung im Buch)

Die letzte  "PLAYERS" Besetzung vor dem Ende dieser Band !